Die Korsarenschriften und die Lutherischen Briefe sind der wütende Schrei einer traurigen, verwundeten Seele. Sie sind Ausdruck der Dilemmata eines linken Intellektuellen, der immer noch die Terminologie der marxistischen Theorie verwendet, obwohl er zunehmend erkennt, dass diese Terminologie angesichts der Gesellschaft der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unzureichend ist - sich aber weigert zu erkennen, dass das schrecklichste Regime des 20.
Pier Paolo Pasolini (1922-1975) ist im tschechischen Umfeld vor allem als herausragender Filmregisseur bekannt geworden. Das Werk dieses sehr produktiven Autors umfasst jedoch auch Romane, Gedichte, Drehbücher, Kurzfilme und Kurzgeschichten, Theaterstücke, Essays, Übersetzungen und gelegentlich auch Gemälde. Fast sechsunddreißig Jahre nach Pasolinis gewaltsamem Tod wird das beste und wichtigste Werk des Autors, abgesehen von seinen Filmen, in seinen Gedichten und Essays gesehen. Pasolinis Poesie beruht auf einer scheinbar disparaten Kombination aus tiefem Eintauchen in die Realität und fortgeschrittenem abstraktem Denken; sein Hauptanliegen ist der Mensch, seine Stellung in der Gesellschaft, seine Werte, sein Aussehen und sein Verhalten, der Ort, an dem er lebt, die Kräfte, die ihn formen, und die Macht, die ihn verformt.
Tschechische Ausgabe