Svět včerejška - Vzpomínky jednoho Evropana

Die Memoiren des weltberühmten österreichischen Autors sind eines seiner besten und wichtigsten Bücher, aber auch eine der Quellen für das Verständnis der modernen europäischen Kultur. Das Buch fängt in Form von Augenzeugenberichten alle wichtigen Ereignisse der modernen europäischen Geschichte, die Atmosphäre seiner Städte und Begegnungen mit Dutzenden der wichtigsten europäischen Persönlichkeiten ein. \Der Weltruhm von Stefan Zweig (1881-1942) geht auf das Ende des Ersten Weltkriegs zurück. Zeit seines Lebens recherchierte und schrieb er unter allen Umständen im In- und Ausland. Seine Romane, Erzählungen, Biografien berühmter Persönlichkeiten und Essays zu aktuellen und historischen Themen haben Menschen vieler Nationen und Länder angesprochen und ihren Wunsch geweckt, den Menschen, die Welt und Schlüsselmomente der Geschichte zu verstehen. Als er 1937 Österreich besucht, ist für ihn klar, dass es das letzte Mal ist. Doch einige Freunde weisen seine Skepsis zurück. "Sie lobten die spektakulären Demonstrationen der Vaterländischen Front, während ich schon in Salzburg beobachtet hatte, dass die meisten Demonstranten das vorgeschriebene Abzeichen am Revers trugen - ich hatte die Geschichte zu sehr studiert, darüber geschrieben, um nicht zu wissen, dass die Mehrheit sofort auf die Seite umschwenken würde, auf der der Schwerpunkt der momentanen Macht lag", schreibt er in seinen Memoiren, in denen er ein Panorama der Zeit entwirft und Zeugnis von den dramatischen Ereignissen in Europa ablegt. Antifaschisten werden zu verzweifelten, verarmten Flüchtlingen; Juden, die vom Kontinent fliehen, werden zu Zionisten und Assimilatoren; brillante Philosophen, Künstler, Physiker werden zu Bettlern und Geächteten, und nur wenigen gelingt es, ruhig zu bleiben und aufrecht zu sterben, wie es ihr Gewissen gebietet. Anfang der 1940er Jahre, als der neue Weltkrieg in vollem Gange ist, verliert Zweig seine Kräfte, verfällt in Depressionen und beschließt trotz aller Ehrungen, die Brasilien ihm zuteil werden lässt, in seinem Haus in Petropolis Selbstmord zu begehen. Seine Memoiren sind eine wichtige Quelle für das Verständnis der modernen europäischen Kultur und ihrer Vertreter, talentierter Dichter, Schriftsteller, Musiker, Künstler, Philosophen und Politiker wie Verhaeren, Herzl, Rilke, Rathenau, Rolland, Rodin, Duhamel, Du Gard, Bloch, Hesse, Romain, Gorki, Richard Strauss und andere. Zu vielen von ihnen unterhielt er langjährige freundschaftliche Beziehungen und empfing sie in seinem europäischen Haus auf dem Kapuzinerberg, das nach dem "Anschluss" in die Hände der arischen Armee fiel und dort noch viele Jahre nach dem Krieg verblieb. Die Welt von gestern besticht durch ihre unsentimentale Form, ihre sprachliche Brillanz und ihren klaren, kritischen Blick auf die Welt, Europa und die Heimat des Autors, Wien.

Tschechische Ausgabe