Rozhovory k osmdesátým narozeninám

"Wenige Namen haben in der Welt des Geistes das gleiche Gewicht wie der von Martin Heidegger", schreibt Richard Wisser in der Einleitung zu einem kleinen Buch mit Erinnerungen an seine Freundschaft mit dem Jubilar, das auch den Text eines Interviews des Philosophen für das deutsche Fernsehen enthält. "Unsere Zeit ist nicht arm an großen Persönlichkeiten. Viele Menschen denken heute, aber es gibt wenige große Denker", schreibt Richard Wisser und fährt fort: "Für Martin Heidegger, den man einen Denker in einem armen Zeitalter genannt hat, wurde das Denken zu einer Lebensfrage. Er befreite das Wort von den Anhaftungen, mit denen der Sprachgebrauch es verunreinigt, wenn es für bloßen Witz, Planung oder Forschung verwendet wird. In der zunehmenden Gedankenlosigkeit unserer Zeit hat er das Bewusstsein für die Notwendigkeit des ruhigen und überlegten Nachdenkens wachgehalten. Wer heute an das Wort "denken" denkt, denkt vor allem an Martin Heidegger, an dessen Denken kein Denkender vorbeikommt. Heidegger hat gezeigt, dass das Denken eine alltägliche Angelegenheit sein kann, ohne etwas bloß Alltägliches zu werden."

Tschechische Ausgabe