Die in den letzten beiden Bänden enthaltenen Texte wurden größtenteils ursprünglich in der periodischen Presse gedruckt und stammen aus Čapeks Amtszeit bei der Lidové noviny, wo er für die Rubrik über Prager Ausstellungen zuständig war. Von April 1921 bis zu seiner Verhaftung am 1. September 1939 schrieb er regelmäßig für diese Zeitung. Er veröffentlichte Hunderte von Berichten in der Zeitung, in denen er die künstlerischen Aktivitäten in der Hauptstadt beobachtete. Obwohl er die Tageszeitung nicht als Ort der Kunstkritik betrachtete, können seine Beiträge nicht als reine Informationsartikel über Ausstellungen in Prag gelesen werden. Er verzichtete fast nie auf seine eigene Bewertung, in der er seinen eigenen Anspruch an das künstlerische Schaffen zum Ausdruck brachte, den er selbst auf seine Malerei anwendete. Er verfolgte die Ausstellungen wichtiger Künstlerpersönlichkeiten und weniger bekannter Künstler und schrieb mit Interesse über ihre künstlerischen Leistungen. Er vernachlässigte weder die Kunst von Frauen noch die Ausstellungen von Mitgliedern verschiedener Künstlervereinigungen, wie z.B. der deutschen, und war einer der wenigen, die zu dieser Zeit darüber berichteten. Er berichtete sowohl über die Ausstellungen ausländischer Künstler als auch über die Ausstellungen von Künstlern der angewandten Kunst. In seiner künstlerischen Arbeit betonte er seine eigene Art zu sehen und sich auszudrücken und lehnte Epigonentum, Routinismus, Konventionalität, billiges Spektakel und Manierismus ab. Gegen den Akademismus betonte er das Schaffen auf der Grundlage der eigenen Meinung und der inneren Freiheit. Über die Virtuosität stellte er ehrlich erzielte, wenn auch bescheidenere, künstlerische Ergebnisse. Seine Artikel vermitteln somit aus einer kritischen Perspektive ein zwar nicht erschöpfendes, aber doch klares Bild von dem, was in der Prager Kunstszene der Zwischenkriegszeit geschah.
Tschechische Ausgabe