Pikola

Miroslav Farkas wurde 2016 zusammen mit Marketa Všelichová in der Türkei inhaftiert. Im Krieg in Syrien war er an den Kämpfen der kurdischen YPG gegen den Islamischen Staat beteiligt, doch die Türkei stuft die YPG als terroristische Organisation ein. Er verbrachte über drei Jahre in Isolationshaft. Nach seiner Freilassung ergänzte er seine Gedichte und Zeichnungen aus dem türkischen Gefängnis mit Kommentaren in einem Interview mit Jana Bednářová.

Ich war mir selbst nicht mehr sicher, ob ich es noch war. Eine lange Zeit war vergangen, und ich wusste nicht mehr, ob ich nicht in der Erinnerung lebte, ob mein Verhalten und meine Handlungen nicht von Erinnerungen bestimmt wurden, ob ich eine Art getötete, tote Person ohne eigenen Willen war - ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass ich irgendeine Tätigkeit mit meiner eigenen Persönlichkeit, meinem eigenen Denken ausübte.

Man weiß, dass man immer von den gleichen Mauern umgeben ist, dass es nichts Neues gibt. Man ist mit irgendetwas dorthin gekommen, und wenn man lange Zeit an einem Ort ist und sich nicht an einen anderen Ort begibt, gibt es nichts Neues, man lebt also immer noch dort. Manchmal kommt es zurück, als wäre es gestern gewesen, aber man ist sich nicht sicher, ob es noch dasselbe ist wie damals, als man hineinging.

Tschechische Ausgabe