Auf den ersten Blick wirkt unser erotisches Drama wie ein etwas exotisches Erziehungshandbuch, das den ewigen Kampf der Geschlechter zum Nutzen von Familie und Staat reformieren will. Doch Gombrowiczs Text spielt - wie das gesamte Werk des Schriftstellers - subtil mit der proklamierten Ernsthaftigkeit seines Themas: Er untergräbt das naive Pathos mit gedämpfter Ironie und bewegt sich damit elegant am Rande der Mystifikation. Die menschliche Heuchelei ist das Lebensthema des Autors, das sich wie ein roter Faden durch die Essays dieser Publikation zieht: die Akzeptanz von "Masken" in Form von falschen Vorstellungen, Erscheinungen, Mythen, Atavismen, Bräuchen und Kulten. Unser erotisches Drama ist also keine bloße "Ergänzung" zum Werk von Gombrowicz, sondern ein vollwertiger Teil davon, ein konzentriertes Dokument des Denkens und des Stils des Schriftstellers.
Tschechische Ausgabe