Ivalu

Wenn ein Mensch ums Überleben kämpft, verlieren Dinge, die bisher wichtig waren, plötzlich ihre Bedeutung und ganz andere Werte treten in den Vordergrund.
Eine junge Inuit-Frau, Ivalu, überlebt von Tag zu Tag, weil ihre Familie keinen Ernährer hat. An Freiern mangelt es ihr nicht, aber sie bleibt ihrem Traum treu: Sie will die Frau eines weißen Mannes werden. Dann taucht ein dänischer Fuchsjäger, Basi, im Dorf auf und baut ein Haus. Als sein Gefolgsmann, der verräterische Minik, Ivala entführen und sie zwingen will, seine Frau zu werden, rettet Basi sie und sie beginnen zusammenzuleben. Basi, der sich für ein Mitglied einer fortschrittlicheren Zivilisation hält, findet sich immer wieder in Situationen wieder, in denen er zugeben muss, dass seine Frau, die von den Weißen als primitiv angesehen wird, viel klügere Entscheidungen trifft und besser weiß, wenn sie sich in schwierigen, lebensbedrohlichen Situationen befinden.
Die Geschichte spielt in den frühen 1900er Jahren und wird aus der Perspektive der einheimischen Inuit erzählt, die die ungewohnten Situationen, die die neu angekommenen weißen Männer in ihr Leben bringen, mit Verwunderung und unfreiwilligem Humor kommentieren. Der Leser erfährt etwas über die inzwischen ausgestorbene Lebensweise der Grönländer, ihre Denkweise, nimmt an einer Eisbärenjagd teil und versteht die Funktionsweise einer Gruppendynamik, die vom Reichtum des Fangs abhängt, wobei die Erfolglosen den Erfolgreichen ausgeliefert sind. Die scheinbar einfache Sprache des Buches und die oft harten Ereignisse, die beschrieben werden, bilden einen bemerkenswerten Kontrast.

Tschechische Ausgabe