Flashdisk

Warum die Zukunft der Welt modellieren, wenn uns unser eigenes Leben durch die Finger gleitet? Ein ehrlicher und aufrechter Brüsseler Beamter verliert sich in dem Zeitfenster seiner Geschäftsreise nach Asien. Sein Privatleben ist leer, sein Berufsleben absurd, und doch macht er sich entschlossen auf, die Umstände der krummen Verträge aufzudecken. Doch alles wendet sich gegen ihn, er verliert selbst bei den trivialsten Dingen - nachts ins Hotel zu kommen, eine Internetverbindung herzustellen, nach Hause zu telefonieren, auf der Toilette einen Moment der Ruhe zu finden. Jean-Philippe Toussaint führt uns durch all dieses mysteriöse, kafkaeske Unbehagen, nur damit wir mit ihm zu dem kommen, was zwischen Leben und Tod am wichtigsten ist.

Jean-Philippe Toussaint (1957) hat sich bereits mit seinem 1985 erschienenen Debüt Das Badezimmer einen Namen in der französischen Literaturszene gemacht. Seitdem hat er mehr als zwei Dutzend Bücher veröffentlicht, die von kurzen Prosastücken bis zur Romanserie MMMM reichen. Diese Tetralogie begann mit dem Roman Making Love (2002) und endete mit Naked (2013) und wurde 2017 in Frankreich veröffentlicht. Dem Roman Flashdisk (2019) ließ Toussaint ein Jahr später ein Buch mit dem Titel Emotions folgen. Sein neuester Roman, The Chessboard, ist als Autobiografie konzipiert: Seiner Gewohnheit entsprechend aktualisiert, revidiert und sabotiert der Schriftsteller hier aber auch das Genre selbst. Neben seiner literarischen Arbeit ist Toussaint auch im Film tätig, vor allem als Drehbuchautor. Außerdem hat er mehrere fotografisch-literarische Installationen für Ausstellungsräume in Frankreich (Livre/Louvre, 2012) und im Ausland vorbereitet und an Theaterproduktionen seiner Texte mitgewirkt - vor allem MMMM mit dem Delano Orchestra (2016) oder Das Verschwinden der Landschaft (2022), das von dem berühmten Schauspieler Denis Podalydès als Monolog vorgetragen wurde. 

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