Der Roman von Hanna Demetz (1928 Ústí nad Labem - 1993 Bethlehem USA), der ersten Frau des bekannten Germanisten und Bohemiens Peter Demetz, spielt im besetzten Böhmen. Seine Heldin, Helenka, nimmt die Bedrohung, die sie zu umgeben beginnt, zunächst nur am Rande wahr, vor dem Hintergrund ihrer eigenen Probleme in Kindheit und Jugend. Doch allmählich muss sie mit ansehen, wie ihre Lieben, ihre Mutter, eine tschechische Jüdin, ihr Vater, ein Sudetendeutscher, ihre Geschwister und Verwandten und ihre erste Liebe, ein deutscher Soldat, von der Zeit gnadenlos in feindliche Lager sortiert und im übertragenen wie im wörtlichen Sinne vernichtet werden. Aus dieser (weitgehend autobiographischen) Perspektive gelingt es der Autorin des Buches, in eindringlicher Kurzform eine Reihe von Fragen zu skizzieren, die mit dem jüdischen Schicksal und dem Ende des tausendjährigen Zusammenlebens dreier Kulturen in den böhmischen Ländern zusammenhängen.
Tschechische Ausgabe