Biblický humanismus

Der Religionsphilosoph und Pädagoge Martin Buber (1878-1964) wurde auch durch seine deutsche Bibelübersetzung bekannt, an der er zusammen mit F. Rosenzweig arbeitete. Begleitet wurde dieses Werk von ausführlichen Aufsätzen, die der Bibelforschung gewidmet sind, sowie von den kürzeren Essays, Vorträgen und Abhandlungen, die in diesem Buch vorgestellt werden. In diesen reflektiert der Autor zentrale biblische Gedanken, klärt traditionelle und eigene Auslegungsgründe und diskutiert sie im Kontext der Wiederentdeckung des Geistes auch im Leben des modernen Menschen. Seine Aussagen drängen zum Umdenken, regen zum sorgfältigen Nachdenken über aktuelle Ereignisse an und atmen zugleich eine zeitlose Festigkeit. Die Möglichkeit, sich heute der Bibel zuzuwenden, ist für ihn keine Rückkehr zu etwas bereits Geschehenem, sondern eine persönliche und immer neue Entdeckung der Kraft des lebendigen Wortes, die zur Verwandlung des ganzen Menschen führt. Das Leben in Gott ist also weder eine Nachahmung von etwas, das wir in Erinnerung haben, noch eine Nachahmung der Taten früherer menschlicher Leben, sondern gerade das Paradox, die Eigenschaften und Taten des Unfassbaren wahrzunehmen, der sich in einem alltäglichen, persönlichen, intimen Dialog zu erkennen gibt.

Tschechische Ausgabe