Zneuznávané dědictví Cervantesovo

Nach dem erfolgreichen Band Mein Janáček erscheinen zwei Essays von Kundera, die der Kunst des Romans gewidmet sind, unter dem Titel Zneuznávané dediščictví Cervantes: Cervantes' unerkanntes Erbe und Die Rede von Jerusalem: Der Roman und Europa (aus L'art du roman, Editions Gallimard 1986). Auf dem Lesezeichen steht: Es wird vergessen, dass Descartes nicht der einzige Begründer der Moderne war. Es war auch Cervantes. Die Kunst des Romans prägte das neue Gesicht einer Welt, in der "die eine göttliche Wahrheit in hundert relative Wahrheiten zerfallen ist". Der Roman, "das Erbe von Cervantes", begleitete Europa mehrere Jahrhunderte lang bis zu den "endgültigen Paradoxien der Moderne" - Paradoxien, die von den großen mitteleuropäischen Romanen der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wunderbar enthüllt wurden. Der Roman kann heute kaum noch "in Frieden mit dem Geist unserer Zeit leben: Wenn er noch entdecken will, was nicht entdeckt wurde, wenn er als Roman noch weiter 'vorankommen' will, kann er das nur trotz und gegen den Fortschritt der Welt tun".

Tschechische Ausgabe