Západní eschatologie

Western Eschatology (1947), das einzige Buch, das J. Taubes zu seinen Lebzeiten veröffentlicht hat, bietet eine historische Synthese des westlichen geistigen Erbes in Bezug auf die religiöse Apokalyptik, indem es ihre Ursprünge von der hebräischen Prophetie über die Antike und das frühe Christentum zurückverfolgt, ihre mittelalterliche Wiederbelebung in Jachym von Fiore nachzeichnet und ihre späten säkularisierten Formen in Kant, Hegel, Marx und Kierkegaard aufzeigt. Taubes baut inhaltlich auf den Analysen von Jonas und Löwith auf, aber er präsentiert seine Diskussion in Form eines Appell-Essays, der in unserem Rahmen zu einer Konfrontation mit den Ketzerischen Essays von Jan Patočka einlädt. Taubes zufolge hat die Annahme der Idee, dass die Zeit eines Tages zu Ende gehen wird, tiefgreifende Auswirkungen auf das politische Denken. Wenn die natürliche Zeit als ein ewiger Zyklus von Ereignissen erlebt wird, dann ist "Geschichte" ein zeitlicher Bereich, in dem die Menschen den Lauf der Dinge durch aktive Entscheidungen verändern können. Während die Universalgeschichte von den Siegern geschrieben wird, tritt das messianische oder apokalyptische Ereignis in die Geschichte ein und gibt den Unterdrückten eine Stimme.

Tschechische Ausgabe