Zámky v plamenech

Die Gesetze gegen die Juden wurden ständig verschärft und brachten Härte und Demütigung mit sich. Jeden Tag erschienen neue antijüdische Dekrete in den Zeitungen und wurden auch an den Wänden der Gebäude ausgehängt. Juden mussten einen gelben Stern mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern tragen, der auf ihrer Kleidung direkt über dem Herzen aufgenäht war. Reiche wie Arme wurden zwangsweise in Häuser mit einem gelben Stern umgesiedelt. Es wurden spezielle Rationskarten mit einem begrenzten Einkaufswert ausgegeben. Es war gefährlich, durch die Straßen zu gehen. Die Alliierten bereiteten sich auf die Bombardierung vor, und die Budapester probten in Kellerschutzräumen den Alarm. Der Tod drohte von überall her. Geflüchtete Augenzeugen bestätigten Gerüchte über Deportationen und Gaskammern. Einige der neu entstandenen Unterschicht beschlossen, dass die beste Rache darin bestand, sich das Leben zu nehmen. Als die Deutschen im März 1944 in Budapest einmarschierten, stieg die Zahl der Selbstmorde exponentiell an. Das Leiden ging weiter, nachdem die Rote Armee die ungarische Hauptstadt "befreit" hatte. Einige der Befreier verhielten sich schlimmer als die Nazis. Und die unheilvolle Saat des Kommunismus begann aus dem verzweifelten Wunsch der Menschen nach einem glücklicheren Leben zu sprießen. Die meisten sahen darin eine Hoffnung, aber nur wenige sahen darin ein Unkraut, das bald nicht nur Europa befallen würde...Magda Dénes, die zur Zeit des Holocausts zehn Jahre alt war, wurde später US-Bürgerin und Psychoanalytikerin.

Tschechische Ausgabe