Šimon Wels (1853-1922), der Sohn eines Hausierers aus einer tschechisch-jüdischen Familie aus Osek bei Rokycany, trat als Händler in die Fußstapfen seines Vaters. In seinen Memoiren aus den Jahren 1853-1897, in denen er auch die Geschichte seiner Eltern ab 1803 aufzeichnete, gibt er wertvolle Zeugnisse über viele Details des Lebens der dörflichen jüdischen Gemeinde in Westböhmen in der zweiten Hälfte des 19. Sein Sohn Rudolf Wels wurde später ein herausragender Architekt; er kam 1944 in Auschwitz ums Leben, ebenso wie seine Frau Ida und ihr Sohn Martin. Zahlreiche lexikalische und orthographische Besonderheiten tragen zum Charme dieses ungewöhnlich feinfühlig geschriebenen literarischen Textes bei. Das Manuskript, das in den 1980er Jahren in England entdeckt wurde, wurde von Zbyněk Hejda für die Veröffentlichung vorbereitet. Die neue Buchausgabe präsentiert seine überarbeitete Fassung.
Tschechische Ausgabe