Název ISBN Sklad
Sny též 9788071083016 1
Autor Verlag Sprache Seiten Veröffentlicht Breite Höhe
Ludvík Kundera Atlantis CZ 68 2008 12,90 cm 19,90 cm
Váha
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Zweite Ausgabe des Gedichtbandes.

Rezension der ersten Ausgabe der Sammlung:
Das Eingeständnis, dass wir die Möglichkeit haben, aus der Schwere unserer Gewohnheiten auszubrechen und plötzlich das bisher Ungesehene zu sehen, verzaubert mich immer wieder. Ludvík Kundera hat diese Magie bereits durch unzählige kreative Praktiken bewiesen. Diesmal in seinem Gedichtband Träume auch (Atlantis 1995). (...)
Dieser Kundera'sche Zauber vollzieht sich in zwei akzentuiert unterschiedlichen thematischen Positionen des Bandes. Die erste Position wird beherrscht von einer wissenden, leicht ironischen Rekonstruktion der magischen mährischen Orte, an denen die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach schrieb und im Kreise ihrer Freunde lebte (unsere Generation hatte das Glück, von ihrer weisen Hundeprosa Krambambuli kultiviertes Deutsch zu lernen).
Aber es wäre nicht Ludvík Kundera, wenn er nicht sein eigenes Modell für diese bunte deutsch-tschechische Welt geschaffen hätte, eine Art Incipit eines Versromans, in dem das Schloss Lysitz plötzlich in seinem authentischen Charme erstrahlt... Kundera ist ein Insider des Kreises der mährischen deutschen Schriftsteller, und er sättigt dieses fünfteilige philosophisch-epische Gedicht über sie mit seinem literarischen Gourmetismus - aber er ist auch immer ein Liebhaber der Phantasie, so dass wir ihn hier plötzlich mit schwarzer Brille antreffen, wie er seinen Freunden hilft, einen Heuhaufen auf einen Hügel irgendwo bei Rájec zu schieben...
Auch die zweite Hälfte der Sammlung, getragen von dreizehn Beinahe-Porträts von Malern, Dichtern, Theoretikern, mit denen Kundera irgendwie verbunden ist, ist eine Synthese aus klarem Erkennen von Menschen und ihren wechselnden Projektionen in eine Vorstellungswelt, in die nur - der Dichter - sehen kann. Ich habe irgendwo über Kundera geschrieben, dass er sich allem von den Seitenstraßen her nähert, von wo aus man etwas sehen kann, was nicht von Angesicht zu Angesicht zugänglich ist. Er hat ein Textmodell geschaffen, das uns FÜR sieht: er eröffnet, ganz unstereotypisch, für jeden Porträtierten sein persönliches Sein "um die Ecke". Von all diesen Gedichten möchte ich nur eines erwähnen: den heiteren und furchtbar traurigen Text von Susa. Wenn Kundera Suso über Wein und vertiefende Faust-Interpretationen aufklärt (es gibt übrigens ein Ebnereschenbach-Motiv)...
Der lapidare Titel der Sammlung Träume ist auch ein Ausdruck von Kunderas Kunst, zu viel auf den Punkt zu bringen. Er ist ein telegrafisches Bekenntnis, fast ein Archetyp, aber auch ein unverwechselbares Passwort. Es ist ein Titel, der zugleich unterstreicht und eindringlich herausfordert. Denn Ludvík Kunderas Poesie war und ist so gerne intim wie unmittelbar ansprechend.
Zdeněk Kožmín. In: Moravské noviny Rovnost, 24. Januar 1996.

Tschechische Ausgabe

Autor Ludvík Kundera
Verlag Atlantis
Sprache CZ
Seiten 68
Veröffentlicht 2008
Breite 12,90 cm
Höhe 19,90 cm