Am Ende des Sommersemesters 1972 war Jan Patočka gezwungen, seine Lehrtätigkeit an der Philosophischen Fakultät zu beenden. Im Herbst desselben Jahres kam er der Bitte seiner ehemaligen Studenten nach und hielt im Zusammenhang mit der Diskussion, die unter ihnen über den damals aktuellen Text von M. Heidegger, Das Ende der Philosophie und die Aufgabe des Denkens, stattfand, eine Privatvorlesung, in der er das Thema des Untergangs der Philosophie aus einer anderen, ergänzenden Perspektive erörterte. Anfang 1973 wiederholte er seinen Vortrag in neuer Form und bereitete seine endgültige Form auf der Grundlage einer Tonbandaufnahme vor. Die Veröffentlichung des Vortrags konnte natürlich nicht mehr zu Lebzeiten des Autors erfolgen und wurde nur in der Samizdat-Archivsammlung der Werke von Jan Patočka veröffentlicht. Von dort wurde die Vorlesung 1987 in der Exilzeitschrift Proměny in New York nachgedruckt. Während es Heidegger darum ging, aufzuzeigen, warum sein Denken die Tradition der europäischen Philosophie, aus der es hervorging, auf radikale Weise zu transzendieren suchte, geht Patočka in einem großen Bogen durch die Geschichte dieser Tradition und legt dar, wie diese Transzendenz innerhalb der Tradition selbst vorbereitet wurde. Die separate Veröffentlichung dieses Vortrags ergänzt die Veröffentlichung der tschechischen Übersetzung von Heideggers Band Die Sache des Denkens, der seinen Vortrag über das Ende der Philosophie enthält.
Tschechische Ausgabe