Zwischen 1938 und 1939 war der Psychologe Bruno Bettelheim in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald inhaftiert. Um zu überleben und seine Menschlichkeit zu bewahren, begann er, das Verhalten von Häftlingen und Bewachern zu analysieren, das er mit erschreckender Sachlichkeit beschreibt. Der Mensch ist keine Ameise, die sich immer bereitwillig dem System unterwirft. Doch die extremen Bedingungen in den Nazilagern, die durch technologisch präzise Verfahren gezielt geschaffen wurden, können einen Menschen dazu bringen, seine Menschlichkeit um des Überlebens willen aufzugeben. Nur einer Minderheit gelang es, ihre Integrität zu bewahren, und anstatt sie aufzugeben, gingen sie bereitwillig in den Tod. Es gibt auch eine Analyse des Vorkriegsdeutschlands und mögliche Antworten auf die oft gestellte Frage: Wie konnte sich eine große Kulturnation einer solch monströsen Ideologie unterwerfen? Mit dieser detaillierten Analyse des Lebens in einem Konzentrationslager und des Drucks eines totalitären Staates können wir besser verstehen, wie ein Mensch in einer solchen Extremsituation reagiert, was ihn seiner Autonomie und Integrität berauben und zu seiner Entpersönlichung und seinem Identitätsverlust führen kann.
Tschechische Ausgabe