In seinen Texten bietet Igor Lukeš zwei Pole seiner Perspektive - Geschichte und Politik. Er untersucht die tschechische Geschichte des 20. Jahrhunderts mit ihren Katastrophen und Mythen und die heutigen politischen Probleme in der Tschechischen Republik, den Vereinigten Staaten, Russland und weltweit. Er geht davon aus, dass wir Lehren aus der Geschichte ziehen können. Die Geschichte mag sich nicht wiederholen, aber mit einer ausreichend kritischen und wertebasierten Perspektive können wir unsere eigenen Fehler und Stereotypen aufdecken und Parallelen zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit finden, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind. Lukeš macht keinen Hehl daraus, dass er ein aktiver Verteidiger und Befürworter westlicher liberaler Werte wie Freidenkertum, Toleranz, Respekt vor der Wahrheit, Achtung vor anderen, Anstand und Menschlichkeit ist, und er zögert nicht, die Handlungen jener Politiker und Amtsträger klar zu benennen, die offen und dreist lügen, die Fakten leugnen und so ein "postfaktisches Zeitalter" schaffen.
Das Buch ist eine Auswahl historischer Essays, politischer Kommentare und Reflexionen des Autors über die zeitgenössische Welt aus den Jahren 2004-2021. Die Texte sind thematisch in mehrere Bereiche unterteilt, in denen der Autor die Präsidentschaften von Obama und Trump, Putins Russland, die tschechische Staatlichkeit, den Kalten Krieg, die Geheimdienste und politische Ideen abbildet. Neben den Einsichten und kritischen Beobachtungen sorgen der Stil und das Engagement des Autors für ein gehaltvolles Lese- und Gefühlserlebnis.
Tschechische Ausgabe